Die Wahrheit über die Fütterung von Tischresten – darf man Hunden Essensreste geben?

Zuletzt aktualisiert am 16. Februar 2022

Immer wieder liest und hört man, dass die Fütterung von Tischresten schlecht sein soll. Es heißt, das wäre ungesund, nicht artgerecht, schlecht für den Hund. Teils sind die Warnungen so dramatisch, dass man Angst hat, der Hund würde gleich tot umfallen, wenn er ein Stück Brot mit Leberwurst oder eine Kartoffel mit Soße gefressen hat.

Diese Essensreste – auch Tischreste genannt –  sind die Überreste von Herrchens oder Frauchens Mahlzeit. Das was übrig bleibt und sonst wahrscheinlich im Mülleimer landen würde.

Moment mal … die Überreste der menschlichen Ernährung … ist das nicht einer jener Faktoren, welche sich dafür verantwortlich zeichnen sollen, dass der Wolf überhaupt zum Hund wurde?

Ist nicht eine der Theorien, warum der Wolf zum Hund und so zum menschlichen Begleiter wurde, darauf begründet, dass er sich ihm angeschlossen haben soll, wegen dem leichten Nahrungszugang über die Reste der menschlichen Ernährung?

In diesem Beitrag erfährst du, was es mit den Warnungen rund um die Fütterung von Tischresten auf sich hat, warum diese Warnungen eigentlich völliger Unsinn sind, was die Evolution dazu zu sagen hat und wann du deinem Hund wirklich keine Tischreste geben solltest.

Wie war das mit der Domestizierung des Hundes?

Es ist natürlich nicht ganz leicht, Dinge herauszufinden, die sich vor 10 – 20 – 30.000 Jahren zugetragen haben. Neueren Erkenntnissen zufolge begann die Domestizierung des Hundes vor über 30.000 Jahren. Das war die Zeit der Jäger und Sammler. Die Menschen ernährten sich zu einem Großteil von Fleisch, sowie von Obst und Gemüse (pflanzliche Bestandteile wie z. B. Knollen, Wurzeln etc.), Fisch, Eiern und Nüssen. Die Bestandteile ihrer Nahrung ähnelten offensichtlich denen der wölfischen Nahrung.

Die Menschen hatten das Feuer schon “gezähmt” und das Garen von Nahrung war schon lange üblich. Sie wussten schon: Garen kann den Wert der Nahrung erhöhen. Es tötet gefährliche Keime und macht sowohl Fleisch als auch Pflanzenkost verträglicher und für den Organismus besser verwertbar.

Kohlenhydrate – vom Teller in den Napf

Erst vor rund 12.000 Jahren begannen die Menschen, im Zuge der neolithischen Revolution, Nutztiere und Pflanzen zu domestizieren. Sie wurden allmählich sesshaft. Ihre Ernährung veränderte sich und der Anteil an Kohlenhydraten wurde deutlich höher, da sie nun Getreide anbauten.

Die Fähigkeit, Kohlenhydrate zu verwerten, wurde durch diese sich verändernde Ernährung auch für die Menschen erst richtig möglich. Die Amylase im Speichel, welche die Verdauung der Kohlenhydrate im Mund einleitet, ist eine recht späte Errungenschaft dieser Veränderungen in der Ernährung.

Das ist insofern interessant, da man bei Hunden ja immer wieder darauf hinweist, sie bräuchten keine Kohlenhydrate in ihrer Ernährung und die Möglichkeit der Verwertung wäre ja eh nur einer Anpassung zu verdanken. Dabei haben auch bei den Menschen ähnliche Anpassungen stattgefunden, diese Anpassungen sind also eigentlich gar nicht so besonders.

Auch die Laktosetoleranz, die nicht alle Menschen auf der Welt haben, ist nichts anderes, als eine solche Anpassung an die Ernährungsgewohnheiten. Sie entwickelte sich vorrangig dort, wo die Haltung von Milchvieh sich etablierte und spielte für die Menschen wohl oft eine Rolle dabei, um z. B. harte Wintermonate mithilfe sehr nährstoffreicher Milch vom Vieh zu überleben.

Die Tatsache, dass bei Hunden die Amylase zur Verwertung von Kohlenhydraten zur Verfügung steht, zeigt also auch, dass die Hunde als Partner der Menschen sich ebenfalls an die dem Menschen zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel angepasst haben. Tatsächlich gibt es sogar immer mehr Hunde, die auch als ausgewachsene Tiere Laktose tolerieren.

Eine einfache Möglichkeit der Nahrungsbeschaffung

Vor allem für die erste Zeit der Domestizierung muss man sich die Frage stellen, was sonst soll die Wölfe dazu veranlasst haben, die Nähe zu den Menschen so zu akzeptieren oder gar zu suchen? Man kann sicher davon ausgehen, dass die Fütterung von Resten immer eine große Rolle gespielt hat.

Man kann weiter davon ausgehen, dass die Beschaffung von Nahrungsmitteln für die Menschen eine ausgesprochen schwierige Angelegenheit war und dass sie diese Mühen nicht zusätzlich für den Wolf/Hund auf sich genommen haben. Es macht also sicher Sinn zu unterstellen, dass das, was übrig blieb, den Hunden zugutekam.

Tischresten

Die Fütterung von Tischresten der Menschen spielte also mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine große Rolle für die Hunde. Der mittlerweile verstorbene Biologe Ray Coppinger hielt diese Nahrungsreste sogar für den maßgeblichen Faktor der Domestizierung. Er meinte, Hunde hätten einfach die ökologische Nische des Müllsammlers in menschlicher Nähe besetzt. Was nicht so unlogisch scheint, da sie das in vielen Ländern der Erde heute immer noch tun.

Immerhin lebt der allergrößte Teil der Haushunde weltweit frei und ihre Hauptnahrungsquelle sind die Abfälle der Menschen, also die Fütterung von Tischresten. Coppinger ging sogar so weit und behauptete, die einzige wirklich effektive Lösung, der Vielzahl streunender Hunde weltweit Herr zu werden, wäre, den Müll zu reduzieren, den wir produzieren.

Heute: Der westliche Wohlstandsmüll

Angesichts der Tatsache, dass die Fütterung von Tischresten für den Hund von Anfang an eine große Rolle gespielt hat und auch heute noch weltweit vielen Hunden das Überleben sichert, muss man sich doch eine Frage stellen: Was ist an unseren westlichen (Wohlstands) Essensresten denn bitteschön so verkehrt, dass davor gewarnt wird, unsere Hunde damit zu füttern?

Kann es vielleicht sein, dass der Fehler im System nicht die Tatsache ist, dass wir Reste verfüttern, sondern von welchen Mahlzeiten diese Reste stammen?

Kann es vielleicht sein, dass nicht die Reste als solche für den Hund ungesund sind, sondern dass ein Großteil der Menschen (hier bei uns) sich schlicht und ergreifend nicht mehr ordentlich ernährt?

Let´s have a closer look!

Menschen benötigen:

  • Proteine
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Mineralstoffe
  • Vitamine

Hunde benötigen:

  • Proteine
  • Fette
  • Kohlenhydrate
  • Mineralstoffe
  • Vitamine

Die genauen Zahlen mögen hier etwas variieren. Aber diese Zahlen – also die Mengen der benötigten Nährstoffe – kennen wir nicht einmal seit 100 Jahren. Sowohl Mensch als auch Hund haben es geschafft, tausende Jahre zu überleben, ohne diese Zahlen zu kennen. Und das gar nicht mal schlecht. Insofern kann sich wohl kaum jemand jetzt darauf berufen, diese Reste wären schlecht, weil Hunde andere Nährstoffbedürfnisse haben.

Unser heutiges Essen macht uns krank!

Schaut man sich die Ernährung von vielen Menschen heute genauer an, muss man sich eher die Frage stellen, wie sie mit solchen Nahrungsmitteln denn bitteschön den eigenen Nährstoffbedarf decken wollen, geschweige denn den des Hundes, der die Reste bekommt.

Nicht nur viele Hunde sind zu dick. Mittlerweile sind etwa 60 % der Männer übergewichtig und etwa 40 % der Frauen. Das mag zum Teil an einem Bewegungsmangel liegen, der größte Teil ist jedoch definitiv auf die falsche Ernährung zurückzuführen. Wohlstandserkrankungen nehmen immer mehr zu und haben den früheren häufigsten Todesursachen wie Infektionen den Rang abgelaufen. Und das liegt an der Lebensweise und zum größten Teil an der Ernährung.

Die Warnung vor Essensresten – ein Werbefeldzug der Futtermittelindustrie

Fertigfutter gibt es noch nicht sehr lange. Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand sollen Hunde uns schon über 30.000 Jahre begleiten. Fertigfutter bekommen sie seit etwa 70 – 80 Jahren. Das ist dann wohl weniger als 1 % der Zeit, die sie uns begleiten. Oder anders herum, mehr als 99 % der Zeit, die Hunde uns begleiten, wurden sie höchstwahrscheinlich weitgehend mit den Resten der menschlichen Ernährung versorgt.

In den 1950er bis 1960er Jahren hat die Futtermittelindustrie entdeckt, dass mit Hundefertigfutter ein großer “Reichbach” zu machen sein könnte. Die Hundehalter waren davon jedoch nicht so überzeugt und praktizierten weiterhin die Fütterung von Tischresten. Um ihnen das auszutreiben, startete die Futtermittelindustrie eine riesige Werbekampagne, deren Message im groben war: Essensreste sind gefährlich, nur Fertigfutter ist für den Hund gesund, ausgewogen und artgerecht. Diese Werbekampagne wurde sogar von Tierärzten unterstütz und verfehlte angesichts der investierten Unsummen ihre Wirkung nicht.

Sind Essensreste nun gut oder schlecht für Hunde?

2016 veröffentlichte der älteste, wichtigste und größte Rassehundeverband der Welt, der britische “The Kennel Club” einen Bericht, der eine sinkende Lebenserwartung der Rassehunde dokumentierte. Nun muss man sich überlegen – dieser Rückgang der Lebenserwartung passiert trotz medizinischem Fortschritt, trotz ausgesprochen guter medizinischer Versorgung, trotz Spezialfutter für Hunde, trotz immer komfortabler und bequemer werdender Lebensweise. Noch vor rund 100 Jahren, als unsere Hunde ganz selbstverständlich mit unseren Nahrungsresten versorgt wurden, gab es all diesen Komfort nicht. Trotzdem sieht es so aus, als hätten die Hunde nichts gewonnen, sondern verloren.

Es leuchtet nicht ein, warum es partout schlecht sein soll, einen Hund mit gesunden, frischen Nahrungsmitteln zu versorgen. Dass diese vorher auf dem Menschenteller lagen, tut ihrem Wert ganz sicher keinen Abbruch.

Dass sie eventuell Gewürze enthalten, in der Regel ebenfalls nicht. Was die meisten im Hinblick auf die Gewürze vergessen haben, ist die Tatsache, dass Gewürze nicht alleine verwendet werden, um den Geschmack zu verändern, sondern ursprünglich vor allem, um die Mahlzeiten bekömmlich zu machen.

Wenn man allerdings seinen Teller mit Fastfood und Fertiggerichten voll lädt, darf man diese Mahlzeiten getrost für sich selber behalten. Es reicht ja schließlich, wenn man mit einer solchen Ernährung die eigene Gesundheit ruiniert.

Udo Gansloßer, Biologe mit Schwerpunkt Säugetierverhalten und Privatdozent für Zoologie an der Universität Greifswald hat sich einmal in einem Seminar (Hundeernährung in der Verhaltenstherapie) geäußert: „Eine sich gut ernährende Durchschnittsfamilie (4-köpfig) kann von ihren Essensresten locker einen mittelgroßen Hund ernähren!“.

Die Fütterung von Tischresten macht durchaus Sinn. Diese Vorgehensweise ist ökologisch sinnvoll, gut für die Umwelt, spart Geld und kann sogar der menschlichen Gesundheit zugutekommen. Dann nämlich, wenn man im Hinblick auf die hündische Gesundheit mehr auf gesunde Nahrungsmittel bedacht ist. Selbstredend ist, dass man die ausgewogene Versorgung sowohl von Hund als auch Mensch im Blick haben sollte.

Das Wissen, dass gute Nahrungsmittel für die Gesundheit unabdingbar sind, ist schon sehr alt. Hippokrates, der etwa 400 v. Chr. lebte und aktuell tot ist, hat sich bekanntlich geäußert: „Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“ Damit hat er selbstverständlich nicht nur die Menschen gemeint.

PS. Der Vollständigkeit halber: Natürlich gibt es das ein oder andere, das wir Menschen zwar gut vertragen, was für Hunde aber weniger gut geeignet ist. Ein bisschen “Know-how” gehört also durchaus dazu, wenn man den Hund mit Resten füttert. Auch dieses Wissen ist aber kein Hexenwerk, man muss sich nur ein bisschen informieren (z. B. in meinem Buch).

Quellen:
Spektrum der Wissenschaft – Der kreative Mensch
Genetische Anpassung an Getreide
Kennel Club dokumentiert sinkende Lebenserwartung der Rassehunde

Dir gefällt der Inhalt und du möchtest ihn gerne teilen?

Hinweis zum Copyright: Das Teilen meiner Artikel auf sozialen Medien wie z. B. Facebook sowie auch das Verlinken zu meinen Artikeln ist jederzeit erlaubt, ohne dass dafür meine Genehmigung eingeholt werden muss. Vervielfältigungen oder Nachveröffentlichungen z. B. auf anderen Internetseiten oder auch in gedruckter Form dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung erfolgen.

Hinweis zu Kommentaren

Die Kommentare auf dieser Seite werden moderiert und müssen von mir zur Veröffentlichung freigeschaltet werden. Die Freischaltung erfolgt i. d. R. innerhalb von 24 Stunden. Bitte sei freundlich, auch wenn du Kritik äußern möchtest. Ich freue mich auf deine Meinung!

46 Kommentare

  1. Hallo Anke, wieder mal! ein sehr guter, fundierter Artikel, dem ich mit Blick aus der Humanmedizin 100% zustimmen kann. Lt. Züchterin bekommen Cairn-Terrier z.b. Futter mit vergleichsweise wenig tierischem Protein(Fleisch) da sie über Generationen mit Essensresten versorgt wurden und sich einige z.B. Mäuse etc. dazu gefangen haben.Beim Hund ist es wie beim Menschen, es gibt nur sehr wenige Institutionen etc. die ein WIRKLICHES Interesse daran haben, dass wir weniger Fertigprodukte verbrauchen = gesunder werden.Mit gesünderem Essen leben wir nicht unbedingt länger, aber wir bleiben länger gesund, auch im Alter. Das gilt auch für unsere Hunde.

    • Hallo liebe Silvia,

      vielen Dank! Ich finde es immer wieder sehr spannend, in die Vergangenheit zu schauen und daraus auch Schlüsse für heute zu ziehen. Auch den Vergleich Hund/Mensch, ihre gemeinsame wie auch ihre Einzelentwicklung. Leider findet man viel zu wenige Infos dazu, wie verschiedene Rassen aufgrund ihrer Vergangenheit gefüttert werden sollten. Für den Labrador habe ich ja schon ein solches Ernährungs-Rasseportrait erstellt und habe dies auch noch für weitere Hunderassen vor. Deine Aussage zum Cairn Terrier diesbezgl. fnde ich daher sehr interessant.

      Ich finde es auch definitiv wesentlich erstrebenswerter, länger gesund zu bleiben, statt einfach immer älter zu werden. Lieber Qualität statt Quantität 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  2. Ich bin sehr froh, das zu lesen … ich dachte schon, ich hätte unsere Hunde alle mit unseren Essensresten umgebracht 😉 Du weißt – ich hatte es schon öfter geschrieben – unsere Hunde sind Alles-Fresser. Sie bekommen frisches Fleisch, Gemüse und Obst – sie bekommen Trockenfutter – sie bekommen Dosenfutter und sie bekommen, was bei uns übrig bleibt. Unser Dingo hat in seinen letzten Tagen (mit fast 15 Jahren) hauptsächlich von Leberwurstbrot und Hühnersuppe mit Reisnudeln gelebt – wenn ein Hund in dem Alter nichts anderes mehr richtig gerne isst … dann bekommt erhalt seinen Willen (zumindest bei uns)!
    Ich bin der Meinung jeder Art von zu einseitiger Fütterung ist ungesund … wie bei uns Menschen auch. Ich muss meinen Hunden keine Zusätze unter ihr Futter mischen und auch ich muss nichts extra nehmen.
    Und selbst vom Fast-Food gibt es für die Hunde die Reste – denn ich glaube, 10 Pommes im Monat und dazu ein Stück von einem Burger ändern am Gesundheitszustand meiner Hunde nichts (wie bei mir auch). Wenn ich sie damit ernähren würde, dann wäre es natürlich etwas anderes 😉

    Ich schätze Deine Artikel – aber das solltest Du mittlerweile auch wissen.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

    • Hallo liebe Isabella,

      vielen Dank für dein tolles Lob!! 😀 Ich habe deine lockere Art, deine Hunde zu ernähren von Anfang an sehr bewundert. Und ich gebe dir absolut recht, man darf auch mal 5e grade sein lassen, solange die Basis stimmt 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  3. Mal wieder voll auf den Punkt! Auch bei gesunder Nahrung ist ja nicht alles für den Hund geeignet (z.B. Zwiebelkuchen), aber was soll an abgeschnittenen Fettresten, etwas Kartoffeln oder Nudeln schlecht sein? Auf der einen Seite sind die Leute da ganz kiebig, auf der anderen Seite kauft man Schrottleckerli wie Hundeschokolade mit dem Argument “Wir naschen ja auch mal oder gehen zu McDonald’s!” Ich kriege immer nervösen Hautausschlag, wenn ich diesen Satz lese. Die Haltung “Ich esse Rotz, also kann mein Hund auch Rotz essen” ist wirklich bemerkenswert.

    • Hallo liebe Heidi,

      naja, da Zwiebeln auch bei den Menschen nicht jedermanns Sache sind, muss man Zwiebelkuchen nicht mal speziell nur für Hunde ausklammern 😀 . Generell glaube ich, unsere Hunde vertragen weitaus mehr, als wir mittlerweile glauben. Hinzu kommt wohl auch noch, dass immer mehr Menschen nicht mehr “Nahrungsmittel-kundig” sind. Sie kennen sich schlicht nicht mehr aus mit den Nahrungsmitteln, weil sie kaum selber kochen. Deshalb finde ich es erstrebenswert, die Hunde- und Menschenernährung einander näher zu bringen. Das kann dann durchaus dazu führen, das nicht nur der Hund besser ernährt wird, sondern auch der Mensch wieder mehr für das Thema der eigenen Ernährung sensibilisiert wird 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  4. Mal wieder ein sehr toller Artikel.
    Was ich allerdings in Bezug auf die alle paar Jahre stattfindende Studie vom KennelClub noch gerne äußern würde ist, dass es völlig ungeklärt ist warum die Hunde immer früher sterben. Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, dass die Ernährung hier eine Rolle spielt, allerdings nicht die ausschlaggebende. Dafür nehmen die genetischen Erkrankungen einfach zu sprunghaft zu.
    Aber, dass das falsche “Futter” krank macht und nicht zum gesünder werden beiträgt, da bin ich völlig bei dir.
    GLG Daniela

    • Hallo liebe Danni,

      dankeschön 😀 ! Ich gebe dir natürlich recht, Probleme durch Zucht und entsprechend genetische Erkrankungen nehmen zu und haben großen Anteil. Das ist ja sicher auch einer der Gründe, warum solche Entwicklungen vor allem bestimmte Rassen betreffen. Man sollte jedoch den Einfluss der Ernährung nicht unterschätzen. Bei den Krebserkrankungen scheint die Ernährung den Löwenanteil der Ursachen darzustellen und bei den genetischen Erkrankungen ist es häufig so, dass diese bei der entsprechenden richtigen Ernährung stark gelindert, wenn nicht sogar der Ausbruch verhindert werden kann. Insofern spielt die Ernährung dann ja schon eine sehr tragende Rolle …

      Definitiv gibt es außerordentlich viel Handlungsbedarf was die Hundezucht betrifft!! Da bin ich ganz bei DIR!

      Liebe Grüße
      Anke

  5. Ich koche auch oft für unseren Hund. Und wenn mal wenig Zeit ist, gibt es Bio-Nassfutter. Auch von unserem eigenen Essen gibt es immer mal wieder was ab, wenn es nicht zu stark gewürzt ist bzw. nicht Dinge enthält, die für Hunde unverträglich sind. Vor kurzem bin ich übrigens kritisiert worden, weil ich in meinem aktuellen Buch auch Fütterungsvarianten mit Kohlenhydraten empfehle, da ich eben auch nicht strikt dagegen bin. Das habe ich einfach so hingenommen und versucht zu erklären, dass es eben für mich nicht nur DIE eine Fütterungsvariante gibt, die auf jeden Hund passt. Ich finde, da muss man einfach immer individuell schauen. Unser Hund zum Beispiel ist eh ein wählerischer Fresser (auch oft nur kleine Mengen) und sehr schlank. Wenn ich dem die Kohlenhydrate völlig entziehe, dann nimmt er ab wie ein Abreisskalender. So wie jeder Mensch seine Vorlieben, Abneigungen, Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten hat, hat dies eben auch jeder Hund. Ich finde es gut, dass du das Thema Fütterung auch immer relativ “locker” angehst und nicht nur eine Variante als die einzig wahre anpreist. So kann für jeden das Passende gefunden werden. Das macht dein Konzept sicher für viele Hundehalter interessant und schreckt eben ganz und gar nicht ab. Mach weiter so!!
    Liebe Grüße von Carolin und Puma

    • Hallo liebe Carolin,

      ja, stimmt, ich merke, dass viele Hundehalter sich gerne an mich wenden, weil ich nicht ein bestimmtes Konzept vertrete, sondern bemüht bin, das Thema locker zu handhaben. Muss man natürlich bei Erkrankungen wiederum aufpassen, da darf es dann nicht mehr so locker sein.

      Die Kohlenhydrate sind immer wieder Diskussionsthema, für mich sind sie aber wichtiger Bestandteil der Ernährung von Hunden. Nicht zuletzt auch, weil nach meiner Erfahrung die meisten Hunde sehr gerne Kartoffeln und Co fressen. Und dass sie sie verwerten können, solange man nicht übertreibt, ist ja nun keine Frage mehr 😀

      Liebe Grüße (auch an Puma 😀 )
      Anke

  6. Witziger weise steht ein ähnlicher Artikel zu diesem Thema bei mir in den Startlöchen.

    Ich gebe dir recht. Auch unsere Hunde bekommen Essensreste. Ich halte das sogar für gesünder als die Ernährung eines Hundes mit minderwertigem Trockenfutter.

    Bei uns kommt sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter, Essensreste aber auch mal (Barf)-Fleisch in den Napf. Wir sind also Allesfütterer. Inuki und Skadi geht es damit gut.

    Liebste Grüße
    Dani mit Inuki und Skadi

  7. Es ist schon beruhigend, dass so langsam etwas Entspannung in das Thema Hundeernährung kommt und ich finde, dass dein Blog ein Vorreiter ist. Du hast zwar viele Informationen gegeben, aber hast immer auch versucht den Druck aus der Sache zu nehmen. Auf der anderen seite boomen die Tierernährungsberater ja auch. mal sehen, wo uns das alles hinführt.

    Ich denke, dass der Mittelweg immer gut ist. Allzu streng sollte man das Essen – für Mensch und Tier – nicht sehen, denn es sollte ja auch noch Freude machen. Im Übrigen gibt es keinen Beweis, wie viel länger man lebt, wenn man sich anders ernährt. Es sind auch hier nur hoffnungen und Chancen.

    Wir haben bei Socke keine Wahl und kochen, was das Zeug hält. Da wünschte ich mir auch etwas Entspannung.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

    • Hallo liebe Sabine,

      ich hätte nichts dagegen, ein Vorreiter zu sein 😀 mich nervt es ja selber, dass so ein Bohai gemacht wird um die Hundeernährung. Und dass das Essen, bzw. Fressen Freude macht, finde ich sehr wichtig! Essen (Fressen), Kochen und auch die Mahlzeiten für einen Hund zubereiten soll Freude bereiten!! Das kann es aber nicht, wenn man ständig Angst hat, etwas falsch zu machen. Deshalb bin ich sehr für eine ENTspannung beim Thema Hundeernährung.

      Liebe Grüße
      Anke

  8. Ich achte sehr auf die Gesundheit meiner Hunde manchmal sogar mehr als meine Gesundheit deswegen bekommen sie auch keine Reste von mir. Velen dank für die tolle Aufklärung.

    Lg Betina

    • Hallo liebe Betina,

      du kannst ja jetzt auch mal etwas mehr auf deinen eigene Ernährung achten und dann dürfen deine Hunde auch den ein oder anderen “Tischrest” bekommen 😀

      Liebe Grüße
      Anke

  9. Liebe Anke , wieder ein toller Artikel , den ich gerne bei FB und in der Dackelgruppe teilen werde.
    Liebe Gruesse
    Von Erika und den Dackeln

  10. Hallo zusammen,
    wenn ich auch mal was dazu sagen darf: Ich habe auch nie für meinen Hund gekocht oder gebarft, ich weiss nur dass sie immer beim Essen ganz brav neben mir saß (sie hat niemals gebettelt oder so, sie hat nur darauf gewartet, dass etwas runterfällt und dann hat sie sic drüber hergemacht als gäbs kein Morgen) Geschadet hat es ihr nicht.Und was war früher als die Leute nur wenig oder gar kein Geld hatten und froh waren, dass sie sich selbst etwas kaufen können. Deren Hunde haben doch auch die Tischreste bekommen und haben auch überlebt, oder?
    Liebe Grüße
    Marion

    • Hallo Marion,

      in vielen Ländern ist die Fütterung der Hunde mit den Resten auch heute noch eine ganz normale Vorgehensweise. Und auch hier bei uns war das einmal ganz normal.

      Liebe Grüße
      Anke

  11. Hallo Anke…..mein Hund bekomnt fast nur das was Menschen essen…..aber wenn Fleisch dann nur Geflügel….beispiel eine Geflügel Fleischwurst klein geschnitten mit einer Tasse Trocken Futter…500g Rinder Gehacktes gebraten mit einer Tasse Trocken Futter…..morgens Leberwurst Brote…..ich habe einen Rottweiler…..habe schon so oft gehört das gerade im Trockenfutter die ganze Chemie und der Krebs erzeugt…..früher die Hunde haben alle vom Tisch die Reste bekommen und sind steinalt geworden

  12. Hallo Anke,danke wiedereinmal für einen so tollen Artikel, ich halte es seit gut 46 Jahren so bei Doggen Dobis und anderen ( immer Mehrhundehaltung )
    Alle wurden und werden steinalt und sind fit bis ins hohe Alter ( die altesten im Moment ein Porcellaine 17, ein Colliemix 17, 2 Pudel 17 u. 18 , Dobermann 10 , Doggen 9 )

    weiter so, lieben Gruß Malu

  13. Hallo Anke,
    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Endlich sagt mal jemand das was mir mein Bauch bei unserem Hund sagt. Wir haben einen Rhodesian Ridgeback, der mit einem Jahr sämtliches Futter verweigerte. Blutwerte waren dann natürlich schlecht, er hatte er bekam eine Magendarmentzündung. Ich habe es mit Trofu aller Art, Nassfutter, barfen versucht, aber er rührte nichts an. Also kochte ich für ihn, und friert es ein. Auch dies verschmähte er nach kurzer Zeit. Jetzt bekommt er einfach auch unser Essen. Ich koche alles frisch, Sossen werden aus Gemüse und Wasser hergestellt, gewürzt wird mit Kräutern aus dem Garten oder von der Fensterbank, Öle sind immer gute Olivenöle und Trüffelöl. Erverschlingt das Essen und ist von 36 Kilo endlich auf 42 kg rauf, er hat eine schulterhöhe von 75, also war er stark Untergewichtig und jetzt sprotzt er vor Energie und wir sind alle nur glücklich.
    LG Anna

    • Hallo liebe Anna,

      es freut mich, dass du für deinen Hund eine Ernährungsform gefunden hast, mit der sowohl er als auch du zufrieden seit. Zudem ist das natürlich ökologisch gesehen super! Und dass du so toll kochst, finde ich ebenfalls klasse! Ist ja heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Aufgrund der Herkunft der Rasse könnte ich mir auch vorstellen, dass er nicht gerade üppige Mahlzeiten benötigt. Es dürfte also nicht so schwer sein, ihn satt und zufrieden zu bekommen, solange es ihm schmeckt 😀

      Weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße
      Anke

  14. Hallo Anke,
    Vielen Dank für deine Positive Antwort, wir ernähren unseren Rhodesian natürlich nicht vegetarisch,da wir alle vier auch Fleisch essen bekommt natürlich auch jeden Tag Fleisch. Gestern gab es z.B. Bolognese, aber alles frisch und ausgewogen, so wie wir eben auch essen , Soßen werden mit Haferflocken angedickt , also alles frisch und ohne irgendwelche Chemie oder Geschmacksverstärker.
    LG Anna

  15. Hallo Anke. Bin sehr froh diese Seite gefunden zu haben. Ich bin gerade total verunsichert. Habe einen kleinen Mini Malteser,2,5 Jahre alt. Leider hatte er ein nicht so tollen Start ins Leben. Soll angeblich aus Rumänien stammen und hatte fast nicht überlebt. Und dann brach er sich noch mit 5 Monate das pfötchen. Es folgten 2 Op’s nachdem er Schmerzmittel bekam. Allerdings bekam er von diesen Schmerzmittel nach einer Woche Magenblutungen, wo mich veranlasste das ich die Schmerzmittel sofort absetzte. Leider war da aber sein Magen schon in Mitleidenschaft gezogen worden. T.A. empfahl mir dann ein Trockenfutter sensitiv für empfindliche Magen. Aber weder mein Hund noch ich bin damit zufrieden. Er fraß es nur im äußersten Notfall weil er Hunger hatte, obwohl ich noch gekochtes Fleisch untermischte. Und es besteht zu 80% aus Getreide und stinkt säuerlich. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass dies für sein soll. Aber man vertraut ja auf dem was T. A. sagt. Mittlerweile hab ich aber auf eigene Faust entschlossen ihm dieses Futter nicht mehr zu geben. Er stank nämlich penetrant aus dem Mund nach fisch,obwohl kein Fisch in dem Futter drin ist, er erbrach sich nach jeder Mahlzeit. Seit etwa 2 Wochen bekommt er vom Tisch oder ich koche ihm noch was extra mit Fleisch, Gemüse und manchmal bröckle ich ihm noch was von mir gebackenes Brot rein. Ihm schmeckt es viel besser und er frisst mit Appetit. Er stinkt auch nicht mehr aus dem Mund und hat seitdem kein einziges mal erbrochen. Jetzt war ich mir Zwecks dem Kartoffelbrot mit Hefeteig wo ich backe etwas unsicher und hab Mal gegoogelt ob er Brot essen darf. Ich hab ja fast ein Herzinfarkt bekommen wo ich las das man auf keinen Fall Brot geben sollte da es bis hin zum Tod führen kann. Also ich weiß nicht was da noch stimmt oder nicht. Die Hunde meiner Oma haben jeden Tag brot bekommen wenn nichts anderes da war. Die hat grad das Bratfett wo sie vorher Schnitzel oder Steak gebraten hatte mit bisschen Wasser noch verdünnt, Brot rein gemacht und die Hunde hatten das gefressen. Man wird im Netz sehr arg verunsichert. Manchmal hab ich den Eindruck dass dies absichtlich passiert um nur noch Hundefutter zu kaufen. Übrigens sind meiner Oma ihre Hunde auch 17,18 Jahre alt geworden. Was ist deine Meinung dazu? Kann ich meinem kleinen Brot mit ins Fressen mischen? Wie gesagt ich mache das jetzt seit 2 Wochen und er hat fast kein Mundgeruch mehr und erbrochen hat seither auch nicht mehr. Mit dem Trockenfutter musste er 2 – 3 Mal am Tag Kot absetzen, mit denn essen vom Tisch bloß noch ein Mal am Tag. Das ist für mich auch ein Indiz das er das Trockenfutter gar nicht richtig verwertet hat. Lg

    • Hallo liebe Hermine,

      so wie es deine Oma gemacht hat, ist es wohl durchaus üblich gewesen und in Rumänien sogar noch heute üblich. Dort ist Brot nach wie vor ein wichtiges Nahrungsmittel für die Hunde, “Geschmack” bekommt es dann wie bei deiner Oma dadurch, dass man es in Bratfett, Suppe, etc. durchrührt. Da dein Hund aus Rumänien stammt, würde ich davon ausgehen, dass ihm Brot durchaus gut bekommt.

      Weiterhin viel Erfolg bei der Fütterung deines kleinen Rumänen!

      Liebe Grüße
      Anke

  16. Hallo Anke,ich habe diesen Artikel von Dir entdeckt, und war begeistert. Habe mir auch sofort Dein Buch bestellt. Ich koche seit ein paar Monaten für meinen Hund (Wolfsspitz). Ich habe es auch mit Reinfleischdosen versucht, die keine Zusätze und keine Innereien enthalten. Weil, von Innereien, egal welche Menge und welches Tier, bekommt er Durchfall. Und das richtig heftig. Also koche ich nicht mehr nur Obst und Gemüse selber, sondern auch Fleisch (50%). Trotzdem verunsichert mich eins. Wenn ich keine Innereien füttern kann, dann fehlt ja aber was. Ich will aber nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln arbeiten, deren Inhalte ich mal wieder nicht kenne, und bin da beim Kochen doch sehr unsicher. Im Netz wird diesbezüglich auch Panik verbreitet. Wie könnte ich die fehlenden Innereien denn ausgleichen? Liebe Grüße

    • Hallo liebe Steffi,

      dass Hunde auf Innereien mit Durchfall reagieren, ist nicht so untypisch. Leber vor allem enthält Glykogen, welches abführend wirkt. Grundsätzlich kann ich bzgl. dem wiederkehrenden heftigen Durchfall deiner Hunde jedoch keine Aussage treffen.

      Wenn du keine der üblichen Nahrungsergänzungen geben möchtest, musst du anders auf die Nährstoffversorgung achten. Es gibt einige Nährstoffe, die nicht über eine “normale Fütterung” abgedeckt werden. Das ist allerdings zu umfangreich, als dass ich es jetzt hier in einem Kommentar erläutern könnte. Du kannst damit anfangen, meinen Blogartikel zur Rationsgestaltung zu lesen: https://dog-feeding.de/ausgewogenes-hundefutter-selber-machen-so-geht-das

      Liebe Grüße
      Anke

  17. Die Jahreszahl stimmt nicht mehr. Es wurde vor ein paar Jahren wissenschaftlich festgestellt, dass der Wolf schon vor 130000 Jahre zum Menschen gegangen ist um Essen zu bekommen.

  18. Ich, die auf den Artikel gestoßen ist, nachdem sie sich gefragt hat warum ihr Cane Corso vom Hundefutter Blähungen bekommt aber nicht von Tischtesten

    Vielen Dank dafür 💗

1 Trackback / Pingback

  1. Hunde fressen für ihr Leben gern – SitzPlatzFuss

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*