10 Nahrungsmittel, mit denen du auch den Hundedarm pimpen kannst

Zuletzt aktualisiert am 22. Februar 2023

Der Hundedarm ist für die Gesundheit sehr wichtig! Schon Hippokrates sagte “Der Darm ist der Vater aller Trübsal”. Heute wissen wir, dass der größte Teil des Immunsystems (körpereigenes Abwehrsystem) im Darm liegt und dass sehr viele Erkrankungen mit dem Darm beginnen. Damit dieses Abwehrsystem gut funktioniert, ist es wichtig, dass der Darm mit den richtigen Bakterien besiedelt ist.

Hundedarm über die Ernährung unterstützen

Häufige Medikamentengaben oder auch eine schlechte/falsche Ernährung können auch beim Hund dazu führen, dass es zu einer Vermehrung ungünstiger Bakterien und auch zu einer Verminderung guter Bakterien kommt.

Die folgenden 10 Nahrungsmittel enthalten viele Pro- und/oder Präbiotika. Probiotika sind Mikroorganismen wie z. B. Milchsäurebakterien, die den Hundedarm und das Milieu im Darm positiv beeinflussen können. Präbiotika sind Nahrungsmittel, die Stoffe enthalten, welche als Nahrung der guten Bakterien im Darm dienen und diese so stärken. Präbiotische Bestandteile der Nahrungsmittel sind z. B. die Ballaststoffe resistente Stärke, Inulin und Oligofructose. Nahrungsmittel, die vergleichsweise hohe Anteile dieser Ballaststoffe enthalten, gelten als präbiotisch.

Sowohl Pro- als auch Präbiotika (werden oft auch Prebiotika genannt) können also die wichtigen Mikroorganismen im Darm deines Hundes bestens unterstützen und so zur Gesunderhaltung deines Hundes beitragen.

10 Nahrungsmittel die den Hundedarm pimpen!

Kefir

Kefir wird als das Getränk der Hundertjährigen bezeichnet, weil man festgestellt hat, dass Menschen, in deren Ernährung der Verzehr eine Rolle spielt, oft sehr alt werden. Es handelt sich um ein sauer vergorenes (fermentiertes) Milchprodukt, das sich vor allem durch die enthaltenen Milchsäurebakterien auszeichnet. Die Milchsäurebakterien wirken sich positiv auf den Hundedarm aus, unterstützen das Immunsystem und auch eine gute Verdauung.

Hundedarm pimpen mit Kefir

Mithilfe von Kefirpilzen (siehe Bild) kann man Kefir sehr einfach auch selber herstellen.

Fermentiertes Gemüse

Fermentiertes Gemüse ist ebenfalls ein sauer vergorenes Nahrungsmittel, in welchem sich durch die Gärung Milchsäurebakterien sowie weitere gute Nährstoffe bilden. Wie man Gemüse fermentieren kann und wie man es füttert, habe ich HIER beschrieben.

Topinambur

Topinambur ist ein Wintergemüse und zählt zum Wurzelgemüse. Lange Zeit war er hier bei uns vergessen und erlebt jetzt wieder ein Comeback. Zu verdanken hat der Topinambur diese Entwicklung einem aktuell wieder wachsenden Interesse an gesunder und regionaler Ernährung. Besonders hervorzuheben ist ein recht hoher Anteil Inulin, ein hervorragendes Präbiotikum für den Hundedarm. Als Ballaststoff wird Inulin nicht verdaut und gelangt in den Dickdarm, wo es vielen guten Bakterien als Nahrung dient. Gemüse sollte für den Hund zerkleinert werden, damit er die Nährstoffe gut aufnehmen kann.

Chicorée

Chicorée ist ein Wurzelgemüse, das bei uns vor allem im Salat gegessen wird. Es zählt bei uns zum Wintergemüse und enthält wie Topinambur einen hohen Anteil Inulin.

Pastinaken

Ebenfalls ein Wintergemüse, waren sie wie der Topinambur lange vergessen und erfreuen sich aktuell wieder immer größer werdender Beliebtheit. Pastinaken zählen  zu den Wurzelgemüsen und enthalten einen recht hohen Anteil Inulin.

Haferflocken

Haferflocken zählen zu den gesündesten Nahrungsmitteln. Sie enthalten sehr viele Nährstoffe (z. B. auch für den Hundedarm wichtige B-Vitamine) und sind immer “Vollkorn”. Deshalb haben sie auch einen recht hohen Anteil Ballaststoffe, so enthalten sie z.B. die erwähnte Oligofructose (FOS) und Inulin. Als gekochter und abgekühlter Haferbrei enthalten sie außerdem resistente Stärke (siehe Kartoffeln)

Kartoffeln

Kartoffeln enthalten ebenfalls die resistente Stärke – jedoch nur, wenn sie nach dem kochen abgekühlt sind. Die resistente Stärke bildet sich nämlich erst beim abkühlen, weshalb es wichtig ist, die Kartoffeln nicht direkt nach dem Kochen zu füttern.

Einmal gebildet bleibt die resistente Stärke erhalten, man kann die Kartoffeln auch ruhig wieder aufwärmen (da bekommen Bratkartoffeln gleich einen ganz anderen Stellenwert in der Ernährung 😀 ). Das gleiche gilt übrigens für Reis.

Leinöl

Leinöl enthält wichtige essentielle Fettsäuren, allen voran die den Darm gut unterstützende Omega-3-Fettsäure. Erst in 2017 zeigte eine Studie, dass die Omega-3-Fettsäuren einen großen Beitrag zur Darmgesundheit leisten können. Sie fördern eine gesunde Darmflora und senken den Anteil an Bakterien, die entzündungsfördernd wirken.

Vollkornbrot

Vollkornbrot ist reich an Ballaststoffen und enthält die gute resistente Stärke. Diese steigert z.B. die Produktion der wichtigen kurzkettigen Fettsäuren und unterstützt u. a. so die Darmgesundheit. Die leckere Leberwurststulle zum hündischen Frühstück erhält hiermit also wieder eine Daseinsberechtigung 😀 .

Frischer Pansen

Pansen ist bei Hunden recht beliebt, nicht zuletzt sicher deshalb, weil er einen starken (für uns Menschen oft unangenehmen) Geruch hat. Dieser größte der drei Vormägen der Rinder ist eigentlich eine Art große Gärkammer (dort wird Zellulose durch Mikroorganismen aufgeschlossen) und enthält in frischem Zustand deshalb viele gute Mikroorganismen für den Hundedarm wie z.B. Milchsäurebakterien.

Die Rationen deines Hundes können so aufgewertet werden

Mit diesen Nahrungsmitteln können die frischen Rationen für deinen Hund noch wertvoller werden, da sie die Darmbakterien bestens unterstützen. Aber nicht nur das – auch Fertigfutter kann man gut aufwerten, indem man solche frischen Nahrungsmittel integriert. Wie immer beim Clean Feeding solltest du am besten auf die Herkunft der Nahrungsmittel achten, so haben sie die meisten Nährstoffe und die wenigsten Schadstoffe.

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18 Kommentare

  1. Toll! Panini mag alle 10. 😀 Eine bärenstarke Kombi aus 2 und 9 ist das von mir so heißgeliebte Fermentgetreide. Außerdem gibt es bei uns ab und zu noch Bio-Apfelessig, so einen kleinen Teelöffel voll unter das Fressen gemischt. Der ist auch super und Panini liebt ihn. Enthält eigentlich getrockneter Pansen auch noch irgendwas, oder ist da alles hinüber?

    • Hallo Heidi, also zumindest eher keine guten Milchsäurebakterien, die sind wohl sehr hitzelabil und beim Trocknen kommt ja auch Hitze. Weiß jetzt aber nicht, bei welchen Temperaturen sie sich verabschieden …

      Liebe Grüße
      Anke

    • Hallo Eve,

      ist das eine Frage? Ich denke schon, da ich deinen Hund aber nicht kenne, bzw. nicht weiß wie krank/gesund er ist, kann ich keine konkrete Aussage treffen. Ich nehme an, es hat einen Grund, weshalb dein Hund kein Getreide fressen darf …

      Liebe Grüße
      Anke

    • Hallo Eve, meine Lina ist auch allergisch gegen Getreide.Seit ich vor 4 Jahren die Ernährung umgestellt habe, sind aber keine Probleme mehr aufgetaucht.Haferflocken und Vollkornbrot (in Maßen) verträgt sie, aber Weißbrot nicht.

  2. Hallo liebe Anke,
    mal wieder vielen lieben Dank!!! Ich mach zur Zeit (auf der Arbeit) in der 3.-ten Woche 12-STunden-Schicht und bin daher kaum online…!
    Ich muß unbedingt was anderes finden…
    Bis ganz bald, viele liebe Grüße
    Keks & Heidi 😉

  3. Liebe Anke,

    heute erhalte ich zum ersten mal deinen Newsletter und ich hab ihn mit Freude gelesen, weil er sich gut lesen lässt, da Du die Dinge immer gleich auf den Punkt bringst und weil Du viel Informatives und Interessantes reinpackst.

    Ich bin Mehrfach-Hunde und Katzenbesitzerin und lege großen Wert auf gesunde Ernährung, da alle meine Tiere eine traurige und entbehrungsreiche Vorgeschichte haben und entsprechend gesundheitlich beeinträchtigt sind. Aber sie haben sich alle gut erholt. Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle, wenn nicht die Wichtigste überhaupt. Tiere sind meine große Leidenschaft und ich hab Riesenlust immer wieder Neues dazuzulernen.
    Ich freu mich darauf noch ganz viel von Dir zu lesen und auf workshops.

    Ganz (tier)liebe Grüße aus NRW
    Ellen

  4. Auf das Clean Feeding Buch freuen wir uns jetzt schon!??vielen lieben Dank für all die tollen Tipps! Du hast uns viele Unsicherheiten genommen und wir wissen jetzt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

  5. Liebe Anke,
    da meine Hündin seit längerer Zeit eine Hautproblem hat und ich schon vieles ausprobierte habe, viele Ärzte aufgesucht habe und keinen Erfolg bis jetzt hatte war ich auf der Suche nach einer Ernährungsumstellung und bin durch Zufall auf deine Internetseite gestoßen.
    Für mich klingt alles so einfach und wiederrum frage ich mich wird es diesesmal klappen. Denn ich bin schon sehr am zweifeln. Meine Hündin hatte im Jaanuar eine Magendraminfekt, einen Virusinfekt und jetzt die kahle Stelle. Ich habe die Ernährung auf Homöopatie und Kräuter umgestiegen und bis gestern war alles toll und jetzt geht es schon wieder los mit morgentlichen Erbrechen. Ich würde so gern meiner Hündin helfen das es Ihr besser geht. Ich bin schon jetzt gespannt ob ich mit deinen Ernährungsvorschlägen weiter komme. Über jeden Tipp würde ich mich sehr freuen.
    Viele Grüße Veronika

    • Hallo liebe Veronika,
      ist deine Hündin kastriert? Das Erbrechen kann auch mit Hormonumstellungen zu tun haben, z. B. während der Läufigkeit oder auch im Anschluss während der Scheinschwangerschaft. In diesen Phasen ist es wichtig, gemäßigt zu füttern und den Proteingehalt eher niedrig zu halten. Ansonsten Magen/Darm unterstützen (Präbiotika, EM, Bokashi), eventuell Abends vor dem Schlafen mal ein Stück Brot geben (lindert Probleme mit Übersäuerung)und die Zusammenstellung der Mahlzeiten vielleicht einmal verändern. Meine Hündin verträgt es z. B. nicht gut, wenn sie vor allem in der Abendmahlzeit zuviel tierisches Protein hat. Falls sie Antibiotika bekommen hat, auf jeden Fall die Darmunterstützung machen!

      Liebe Grüße und alles Gute für deine Hündin,
      Anke

  6. Hallo Anke,
    vielen lieben Dank für deine Antwort.
    Ich habe am Wochenende den Onlinekurs bei dir gemacht und bin schon fleißig am bestellen. Ich hoffe das es dann meiner Hündin bald besser geht. Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Wochenende. VG Veronika

  7. hallo, mein hund kratzt, beist und leckt sich seid ganz langer zeit, waren schon bei vielen ärzten die nur medis geben aber nicht wirklich helfen, vor kurzem waren wir deshalb bei einem tierhautarzt, sie nahm hautproben und meinte er hätte milben in der haut, mein hund bekam eine pille die er nach vier und 8 wochen nochmal nehmen muß, zudem cortison damit das jucken erstmal aufhört. jetzt wo das cortison fast ausgeschlichen ist kratzt, leckt und beist sich mein hund wieder mehr, kann es am margen/darmtrackt liegen? da er auch ständig draußen gras fressen will. was kann ich nur machen mein hund tut mir nur leid weil alles nicht hilft.

    • Hallo liebe Dagali,

      ja, das Cortison decktelt ja quasi nur die Symptome, es löst jedoch nicht die im Organismus bestehenden Probleme. Was genau mit deinem Hund los ist, kann ich aus der Ferne schlecht beurteilen. Es können ja viele Faktoren eine Rolle spielen und man sollte sich ein Gesamtbild machen, um dem Hund helfen zu können. Zu deiner Frage: ja, es kann natürlich mit dem Darm zusammenhängen. Zudem kann auch die Leber eine Rolle spielen, aber auch das Hautmillieu. Ich würde dir empfehlen, es am besten mal mit einem guten Tierheilpraktiker zu versuchen, die arbeiten im Gegensatz zu vielen Tierärzten ja ganzheitlich.

      Ich wünsche deinem Hund baldige Besserung und alles Gute!

      Liebe Grüße, Anke

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